Energie sparen durch Lüften
Vielleicht erscheint es Ihnen komisch und kontraproduktiv, dass Sie durch regelmäßiges Lüften Energie sparen können. Anders als Sie vielleicht vermuten, dient Lüften nicht ausschließlich dem Austausch der Raumluft. Richtiges, tägliches Lüften beugt zudem Schimmelbildung vor. Schimmelpilze fühlen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit wohl. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist der Grund für überflüssige Heizkosten. Um diese unnötigen Kosten zu vermeiden, sollten Sie ab sofort regelmäßig und richtig lüften. Ein 4-Personen-Haushalt zum Beispiel erzeugt täglich circa 12 Liter Wasserdampf. Der größte Teil wird beim Kochen, Baden und Duschen in die Umgebung freigesetzt. Feuchtigkeit entsteht ferner bei der Erledigung der Hausarbeiten und beim Schlafen. Um feuchte Luft zu erwärmen, müssen Sie mehr Energie zum Heizen aufwenden als bei niedriger Luftfeuchtigkeit. Beim Lüften wird die feuchte Luft durch relativ trockene Luft ersetzt. Diese trockene Luft erwärmt sich schneller, sodass Sie weniger heizen müssen und somit Geld sparen. Der Vollständigkeit halber muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit Ihre Gesundheit ebenfalls negativ beeinträchtigt.
Hygrometer für die ideale Luftfeuchtigkeit
Die meisten Menschen beschäftigen sich mit diesem Thema erst, wenn die Luftfeuchtigkeit für Sie zu einem Problem geworden ist. Deshalb ist es Ihnen zu empfehlen, ein Hygrometer zu installieren. Dieses Gerät ermöglicht es Ihnen, die relative Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen zu messen. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent.
Regelmäßig lüften, um Energie und Geld beim Heizen zu sparen
Um effizient zu heizen und Schimmelbildung vorzubeugen ist, müssen Sie Ihre Räume regelmäßig lüften. Nicht zu empfehlen ist es Ihnen, dass Sie Ihre Fenster über einen längeren Zeitraum in Kippstellung öffnen, weil Ihr Raum nur auskühlt. Zum Luftaustausch empfehlen wir deshalb das sogenannte Stoßlüften. Mit dieser Methode geht die geringste Menge an Raumwärme verloren. Sie können Ihre Räume entweder 3 bis 4 Mal täglich für je 10 Minuten voll durchlüften oder jede Stunde. Anders als beim Lüften mit gekippten Fenstern bleibt der größte Teil der Heizungswärme in den Wänden und Möbeln gespeichert. Um keine Heizungsenergie zu verschwenden, sollten Sie Ihre Heizkörper, bevor Sie Ihre Fenster öffnen, ausschalten. Andernfalls entweicht die Wärme ins Freie. Dies kostet viel Energie und ist zudem nicht gut für die Umwelt. Nachdem Sie die Fenster geschlossen haben, erwärmt sich Ihr Raum mit minimalem Energieeinsatz schnell.
Die richtige Raumtemperatur für jeden Raum auswählen
Ihre unterschiedlich genutzten Räume sollten der Nutzung entsprechend unterschiedliche Temperaturen haben. Generell sollte zur Vermeidung von Kondenswasserbildung in keinem Ihrer Zimmer die Temperatur unter 16 Grad Celsius sinken. Im Schlafzimmer und in der Küche sind Raumtemperaturen von 18 Grad Celsius ausreichend. 20 Grad Celsius sind im Wohnzimmer angenehm. Selbiges gilt für Ihr Badezimmer. Um der Bildung von Kondenswasser vorzubeugen, empfehlen wir Ihnen, wenn Sie mehrere Tage nicht Zuhause sind, die Heizung auf einer niedrigen Stufe weiterhin laufen zu lassen. Sie benötigen dadurch nach Ihrer Rückkehr weniger Energie, um den nicht vollständig ausgekühlten Raum auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen.
Richtiges Lüften im Winter
Sie fürchten sich wegen der Kälte und vermeintlicher Energieverschwendung davor, im Winter regelmäßig zu lüften? Ihre Bedenken sind unbegründet. Wenn Sie effizient heizen möchten und keine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert haben, müssen Sie täglich Ihre Räume mehrmals kurz stoßlüften.
Richtiges Lüften im Sommer
Im Sommer versuchen Sie selbstverständlich, während des Lüftens zu vermeiden, dass die Wärme trotz des Luftaustausches nicht in Ihre Räume gelangt. Deshalb sollten Sie bevorzugt abends lüften. Um für ausreichend Zirkulation zu sorgen, müssen Sie alle Fenster gleichzeitig öffnen. Bei Windstille, die an heißen Sommertagen häufig auftritt, können Sie zur Umwälzung der Luft durch alle Ihre Räumlichkeiten einen Ventilator einsetzen.
Häufige Missverständnisse beim Heizungsregler
Vielleicht sind Sie wie viele Menschen der Meinung, dass Ihr Raum schneller warm wird, wenn Sie eine hohe Stufe am Heizungsregler einstellen. Richtig ist aber, dass die Zahlen für verschiedene Temperaturen stehen und Ihr Raum dadurch nicht schneller aufheizt. Stufe 3 entspricht einer Raumtemperatur von 20 Grad Celsius, Stufe 2 steht für 16 Grad Celsius und Stufe 1 für 12 Grad Celsius. Wenn Sie effizient heizen möchten, müssen Sie zudem darauf achten, dass sich vor Ihren Heizkörpern keine Möbel oder Vorhänge befinden. Andernfalls staut sich die Luft stark, weil sie nicht ausreichend zirkulieren kann.
5 Tipps, wie Sie Energie im Haushalt sparen können
- Lüften Sie jeden Morgen nach dem Aufstehen Ihr Schlafzimmer für 20 Minuten.
- Achten Sie darauf, dass Türen zwischen Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen stets geschlossen sind.
- Schließen Sie die Badezimmertür, während Sie baden oder duschen. Dadurch vermeiden Sie, dass sich die Luftfeuchtigkeit in Ihrer gesamten Wohnung ausbreitet. Trocknen Sie Ihre Dusche / Badewanne gründlich ab, wenn Sie fertig sind und lüften Sie Ihr Badezimmer ausreichend.
- Um die Bildung von Luftfeuchtigkeit zu reduzieren, sollten Sie Wäsche zum Trocknen nur in einem warmen Raum aufhängen und zwischendurch mehrmals lüften.
- Stellen Sie sicher, dass auch bei Abwesenheit die Temperatur nicht unter 16 Grad Celsius sinkt, da sonst die Schimmelbildung gefördert wird.
Ist zur Einsparung von Energiekosten eine Lüftungsanlage nötig?
Für Ihren normalen Haushalt benötigen Sie keine Lüftungsanlage. Trotzdem werden diese Anlagen häufig in Neubauten installiert. Vorausgesetzt, Sie lüften Ihre Räume regelmäßig und richtig, müssen Sie sich keine Lüftungsanlage kaufen. Alternativ können Sie zum Luftaustausch einen Ventilator einsetzen. Der Ventilator sorgt dafür, dass verunreinigte, feuchte Luft schneller aus dem Raum entweicht und Ihr Raum schneller warm wird. Falls Sie stets einen Überblick über die Qualität der Luft in Ihrem Zuhause haben möchten, ist Ihnen der Kauf von einem CO2 Messgerät zu empfehlen. Der Einsatz dieses Gerätes wurde bereits während der Corona-Pandemie empfohlen. Es erinnert Sie daran, Ihre Räume täglich zu lüften.
So heizen Sie richtig, um Energie zu sparen
Voraussetzung, dass Sie beim Heizen Energie sparen ist, dass Sie jede Verschwendung konsequent vermeiden. Relevant dafür sind die absolut dichten Türen und Fenster. Falls erforderlich ist, empfehlen wir Ihnen, ausfahrbare Kaltluftschleusen oder Bürsten unter Ihren Türen zu montieren. Stellen Sie zudem sicher, dass alle Ihre Heizkörper entlüftet und mit Thermoventilen (Thermostaten) ausgestattet sind.
Tipps zum richtigen Heizen
Heizungsenergie ist der größte Posten auf Ihrer Stromrechnung. Hier können Sie tatsächlich Energie und Geld sparen. Die Raumtemperatur um 1 bis 2 Grad zu verringern ist nicht die einzige Option, wenn Sie Energie sparen wollen. Viel Energie sparen können Sie mit einer modernen Heizung. Gleiches gilt, wenn Ihre Heizrohre sehr gut gedämmt sind. Sie sollten zudem überlegen, ob Sie nachts die Raumtemperatur um 1 bis 2 Grad Celsius verringern. Pro Grad weniger reduzieren Sie Ihre Heizkosten um ungefähr 6 Prozent. Wenn Sie Energie sparen wollen, sollten Sie besonders nachts Ihre Fenster gut dämmen. Ziehen Sie innen die Vorhänge zu und lassen Sie außen die Rollläden herunter.
Moderne Heizung
Eine gute Dämmung und eine moderne Heizung bewirken viel. Durch regelmäßiges Lüften und richtiges Heizen ist das Energiesparen zwar einfacher, aber die Wirkung ist begrenzt. Deshalb ist zu empfehlen, sich von Experten beraten zu lassen, wie viel Energie Sie sparen können, wenn Sie Ihre Heizung modernisieren und welche Kosten Ihnen dadurch entstehen. Effizienter heizen können Sie zum Beispiel mit einem innovativen Heizkörper oder einem modernen Heizkessel. Alternativ können Sie eine Solaranlage installieren, die während der Übergangszeit einen Teil der zum Heizen benötigten Energie produziert. Ferner können Sie darauf setzen, die Isolierung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses zu verbessern. Sie können beispielsweise Ihre alten Fenster durch moderne Produkte mit optimiertem Isolationswert ersetzen und/oder die Wände besser dämmen.
Professionelle, detaillierte Planung beim Neubau
Falls Sie gerade den Bau Ihres Eigenheims planen, können Sie alle relevanten Details vorab richtig einkalkulieren. Sie dürfen beispielsweise die Ausrichtung Ihrer Immobilie und der Fenster so festlegen, dass Ihre vier Wände auch im Winter bei flachem Sonnenstand von viel Wärme und Tageslicht durchflutet wird. Als Mieter einer Wohnung / eines Hauses haben Sie kaum Chancen, die Baumasse und die Qualität der verbauten Heizung mitzubestimmen. Als Vermieter sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass sich Wohnraum mit geringen Nebenkosten leichter vermieten lässt. Dies gilt insbesondere, wenn die Energiepreise künftig weiter drastisch steigen.